Donnerstag, 30. Juni 2011

Leserbrief zu: Lkw-Unfall auf A 61 führt zu Verkehrschaos

Von Dienstag auf Mittwoch war die A 61 zum Teil voll gesperrt. Der Verkehr wurde weiträumig umgeleitet, auch die Umleitungsstrecken waren überfüllt, so las man die Tage und schon häufiger in der Zeitung. Das hat uns Mittelrheiner bisher kaum betroffen. Aber stellen wir uns ein solches Unglück nach Fertigstellung einer Mittelrheinbrücke vor. Als „großräumige Umfahrung“ einer Sperrung der A61 und A3 wird dann vermutlich die Mittelrheinbrücke als Umleitung ausgeschildert werden, bzw. von den Navis angezeigt werden. Tausende von LKWs und Pkws fahren dann durch die Seitentäler, durch die Orte, um zur Mittelrheinbrücke zu gelangen. Wollen wir das?

Mario Pott, Bad Ems (privat)

Lkw-Unfall auf der A 61: Ausgelaufenes Fett erschwert die Aufräumarbeiten

Rheinböllen - Autofahrer und Berufspendler mussten am Mittwoch eine gehörige Portion Geduld aufbringen: Infolge eines Lkw-Unfalls ging seit Dienstagabend nichts mehr auf der Autobahn 61 in Höhe Rheinböllen.

Auch die Umleitungsstrecken waren völlig überlastet, die Staus und Verkehrsbehinderungen hielten den ganzen Mittwoch über an. Bis zum Mittag war die A61 zwischen dem Dreieck Nahetal und Rheinböllen in nördlicher Richtung voll gesperrt. Ab 11 Uhr floss der Verkehr nach Norden einspurig, erst gegen 13 Uhr wurde die Strecke wieder komplett freigegeben.

Am Dienstagabend gegen 20 Uhr hatte ein 52-jähriger Fahrer eines belgischen Sattelzugs in Höhe einer Baustelle die Kontrolle über seinen Lkw verloren, der mit 20 Tonnen Schweinehälften beladen war. Er war in Richtung Süden unterwegs, musste aber wegen einer Baustelle kurz hinter der Raststätte Hunsrück-West auf eine provisorische Fahrspur nach links schwenken, wobei es zu dem Unglück kam. Der Lkw kippte um, fiel auf die Gegenfahrbahn, streifte ein entgegenkommendes Auto und blockierte alle vier Fahrbahnen. Die Fahrer der beiden Fahrzeuge wurden leicht verletzt. Es entstand ein Schaden von rund 100.000 Euro. In dem Lastwagen kam es nach Angaben der Feuerwehr zu einem Schmorbrand. Die Kühlung versagte und das Fett in den gefrorenen Schweinehälften verflüssigte sich und lief auf die Fahrbahn. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Stunden, da die Ladung den Einsatzkräften den Weg zum Brandherd versperrte.

Sehr aufwendig gestalteten sich auch die Aufräumarbeiten im Anschluss, die bis Mittwochmittag dauerten. Der Lastwagen wurde mit einem Kran aufgerichtet, doch zuvor mussten die Schweinehälften einzeln herausgetragen und umgeladen werden. Die Feuerwehren aus Stromberg und Rheinböllen waren von Dienstagabend bis Mittwochmorgen um 5 Uhr mit zehn Fahrzeugen und 37 Feuerwehrleuten an der Unfallstelle im Einsatz. Die Wehren wurden zunächst mit dem Hinweis gerufen, der Lkw-Fahrer sei in seinem Führerhaus eingeklemmt. Als die Helfer am Unfallort eintrafen, hatte er sich aber bereits mit der Hilfe von Passanten aus dem Führerhaus befreien können.

Erschwert wurden die Aufräumarbeiten zusätzlich durch das ausgelaufene Schweinefett, das sich auf der Fahrbahn verteilt hatte, die mit einer speziellen Kehrmaschine gereinigt werden musste. Zudem war eine Metalltrennwand an der Baustelle durch den Unfall beschädigt worden und musste hergerichtet werden.

Der Verkehr staute sich noch am Mittwoch in in beide Richtungen auf bis zu zehn Kilometern. Auch auf den Umleitungsstrecken und in der Stadt Stromberg kam es zu Staus. Die Polizei empfahl noch bis zum Mittwochnachmittag, die Unfallstelle weiträumig zu umfahren.

Quelle: Rhein-Zeitung 2011-06-29