Freitag, 7. Januar 2011

In Koblenz bereitet sich die Bundesgartenschau Koblenz 2011 auf das Hochwasser vor


Foto: BUGA Koblenz 2011 GmbH/Henn
Pressemitteilung
07. Januar 2011,
Stand: 16:30 Uhr

In Koblenz bereitet sich die Bundesgartenschau Koblenz 2011 auf das Hochwasser vor

KOBLENZ (pm). Zweimal ist die Bundesgartenschau Koblenz 2011 im vergangenen Jahr an einem Hochwasser haarscharf vorbeigeschrammt. Doch angesichts der diesmal erwarteten Wasserstände hat gestern schon der große Abbau in den Uferbereichen von Rhein und Mosel angefangen: Die Bundesgartenschau Koblenz 2011 bereitet sich intensiv auf das Hochwasser in den nächsten Tagen vor, hat aber keine Zweifel, diese Herausforderung schultern zu können.

Ein schneller Anstieg der Temperaturen wird nach wochenlangen Schneefällen für eine große Menge Tauwasser sorgen, die - neben dem derzeitigen Regen - voraussichtlich zu einem Wasserstand von 7,50 bis 8 Metern von Sonntag auf Montag führen wird. Am Dienstag steigt dieser dann voraussichtlich auf 8 Meter. Für die BUGA-Macher liegt die kritische Marke bei 6,50 Metern. Angesichts dieser Prognosen hat die Feuerwehr Koblenz gestern in einer Reihe von Krisengesprächen mit der Bundesgartenschau Koblenz 2011 GmbH angewiesen, die Baustellen in den Uferbereichen an Rhein und Mosel zu räumen.

Schon am gestrigen Nachmittag haben die beteiligten Bauunternehmen den Baustrom abgestellt und damit begonnen, alles Bewegliche wie Bagger, loses Schüttgut und Bauzäune von den Baustellen am Konrad-Adenauer-Ufer und am Peter-Altmeier-Ufer zu entfernen. Das Gleiche gilt auch für die bereits aufgestellten Ausstellungspavillons, die wieder demontiert und weggebracht werden müssen. Es handelt sich dabei insbesondere um drei Pavillons zum Ausstellungsschwerpunkt „Leben mit dem Fluss“ sowie um den Pavillon des Medienpartners Südwestrundfunk. Der Biergarten am Deutschen Eck ist bereits hydraulisch aufgebockt worden. Des Weiteren sind die beteiligten Partner vor Ort derzeit eifrig dabei, noch offene Baugruben zu schließen und herausstehende Kabel zu verschließen. Die Verlegung von Naturstein am Konrad-Adenauer-Ufer konnten dank der Winterbaustelle glücklicherweise vor Kurzem abgeschlossen und die Fläche versiegelt werden. Es finden sich nur noch vereinzelt offene Stellen vor, die mit Vlies versehen und mit Steinen beschwert werden, damit kein Schlamm in den Untergrund eindringen kann. Die vorgenommenen Absperrungen der kompletten Uferanlagen vom Weindorf über das Deutsche Eck bis zum Parkplatz am Peter-Altmeier-Ufer sowie der dazugehörigen Zufahrtsstraßen dienen der Sicherheit, da diese Uferbereiche durch den Wegfall der Bauzäune nun ungeschützt und für Passanten gefährlich sind.

Da ab einem Pegelstand von 7,70 Metern der Eingangsbereich der BUGA-Seilbahn unter Wasser steht, werden auch hier Vorkehrungen getroffen: Die neun Gondeln, die normalerweise in der Talstation ruhen, werden zur Bergstation gebracht. Da die Trafostation der Seilbahn allerdings schon abgestellt worden ist, erfolgt dies über Notstrom. Bei den prognostizierten Pegelständen ist die Seilbahn keineswegs gefährdet.

Bei einem Hochwasserstand von 8 Metern wird das Wasser bis an die Mauern des Blumenhofs gehen, aber nicht in diesen eindringen. Für diesen Bereich wurden 1.500 Sandsäcke bestellt, um die Höfe des Blumenhofs – insbesondere den Paradiesgarten – auch bei einem höheren Pegel schützen zu können. Sie werden am Samstagmorgen ausgelegt. Keine Vorkehrungen brauchen die BUGA-Macher im Schlossgarten zu treffen. Zwar werden ab einem Pegelstand von 7,10 Metern die Schlossstufen komplett unter Wasser sein. Da der Schlossgarten aber noch einige Meter höher liegt, dürfte das Wasser höchstens bis an die Preußische Infanteriemauer vordringen.

In täglichen Lagebesprechungen mit der Feuerwehr fallen die wichtigen Entscheidungen, um bestmöglich gegen die Fluten gewappnet zu sein. „Es ist natürlich unerfreulich, dass wir jetzt dieses Hochwasser bekommen“, bedauert BUGA-Planungsleiterin Ulrike Kirchner. Sie ist sich jedoch sicher, dass derzeit alle notwendigen Vorkehrungen getroffen werden und die nach Abfluss des Hochwassers entstandenen Schäden schnell wieder beseitigt werden können. Jetzt komme der BUGA Koblenz 2011 zugute, dass die Blumenzwiebeln im Bereich Deutsches Eck in weiser Voraussicht noch nicht eingepflanzt worden sind, sondern in Kühlbehältern das Ende des Hochwassers abwarten können. „Es kann schon sein, dass die Qualität der Bundesgartenschau in den betroffenen Bereichen darunter leiden könnte“, räumt BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas ein, „die Konsequenzen können wir jedoch noch nicht abschätzen, da diese stark von der tatsächlichen Höhe und Dauer des Hochwasser abhängen.“