Montag, 4. Oktober 2010

Worum es wirklich bei der Rheinquerung Wellmich - zu Fellen geht!

Die Fähren im Tal der Loreley gehören seit Jahrtausenden zum Rhein und sind ein Kulturgut des Welterbe Oberes Mittelrheintal. Der Bau einer Brücke zwischen Wellmich und zu Fellen bedeutet das Aus von drei bis vier Fähren in Boppard, an der Loreley, in Kaub und evtl. in Lorch.

Die geplante feste Rheinquerung bei Wellmich zentralisiert die Querungsmöglichkeit des Rheins auf eine Stelle allein. Das hat unweigerlich zur Folge, dass die Fahrstrecke für viele Rheinanlieger verlängert wird und erhebliche Schwierigkeiten für die nicht motorisierten Rheinanlieger, wie etwa Schüler, Radfahrer und Wanderer, entstehen. Als Konsequenz müssten Busse eingesetzt werden. Dies alles führt zu einer zusätzlichen Umwelt- und Lärmbelastung im Tal der Loreley.

Die Landesregierung vergleicht eine Brücke immer mit Fähren, die im Winter ihren Betrieb bereits um 21:00h einstellen. Und kommt dann natürlich zu dem Schluss, dass eine Brücke die bessere Lösung ist.

Die Alternative, die 24h - Fähre zum Nulltarif für Anwohner, anzubieten oder die Fähren zumindest in den ÖPNV einzubinden, wird gar nicht ernsthaft in Erwägung gezogen.

Desweiteren wird von der Landesregierung behauptet, dass die Fähren nicht in der Lage sind die prognostizierte Anzahl von 7.000 Fahrzeugen pro Tag zu transportieren. Diese Zahl ist willkürlich in den Raum geworfen und durch keine Verkehrsstudie belegt. Derzeit ist Fakt, dass die Fähren bei weitem nicht ausgelastet sind.

Es geht also wohl in erster Linie um die Interessen der Gewerbetreibenden auf der rechten Rheinseite, die ohne eine Brücke Umwege zur A61 in Kauf nehmen müssten. Das Hauptproblem bei der Anbindung an die A61 sind aber nicht die Fähren sondern die nicht ausreichend ausgebauten Straßen mit engen Ortslagen und den zu niedrigen Bahnunterführungen.

Das geplante Brückenprojekt zieht also einen Straßenausbau, der weit in die Seitentäler reicht nach sich. Dies wird von der Landesregierung aber stets verschwiegen.